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Migräne: Eine Frau mit geschlossenen Augen drück die Finger einer Hand an die Stirn.
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Symbolbild

Eine Migräne kann Betroffene mitunter tagelang außer Gefecht setzen. Die folgenden Tipps helfen, dem Kopfschmerz vorzubeugen und die Beschwerden bei ersten Anzeichen richtig zu behandeln.

Ist es „nur“ ein Spannungskopfschmerz oder braut sich da doch mehr zusammen? Für eine effektive Behandlung ist es wichtig zu wissen, ob es tatsächlich eine Migräne ist. Wer häufiger unter starken Kopfschmerzen leidet, sollte unbedingt ärztlich abklären lassen, was genau dahinter steckt. Erste Hinweise, ob es sich um eine Migräne oder um Spannungskopfschmerzen handelt, geben die folgenden Symptome:

Typisch für Spannungskopfschmerz

  • Dumpfer, beidseitiger, drückender oder ziehender Schmerz.
  • Schmerz lässt an der frischen Luft oft nach.
  • Schmerz wird bei körperlicher Aktivität in der Regel nicht schlimmer.

Typisch für Migräne

  • Heftiger, anfallartiger Schmerz, meist einseitig und pulsierend. Die Seite kann von Attacke zu Attacke wechseln.
  • Der Schmerz verstärkt sich in der Regel bei körperlicher Aktivität.
  • Oft Begleitsymptome wie Appetitlosigkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen, häufig treten Übelkeit und Erbrechen auf.

In manchen Fällen kündigt sich eine Migräne mit einer sogenannten Aura an: Typische Vorboten sind Sehstörungen, Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl in Gesicht, Armen und Beinen. Man spricht dann von einer Migräne mit Aura. Diese tritt jedoch seltener auf als eine Migräne ohne Aura.

Ursachen der Migräne

Warum manche Menschen Migräne haben, während andere verschont bleiben, ist noch nicht abschließend geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass spezielle Botenstoffe im Gehirn, sogenannte Neurotransmitter, eine Rolle spielen. Diese führen zu Entzündungen an den Blutgefäßen und weiten sie und lösen so eine Migräneattacke aus. Auch Schulkinder und Jugendliche können übrigens betroffen sein.

Auslösern auf der Spur

Unabhängig von der Art der Migräne sind folgende Faktoren mögliche Auslöser:

– Stress

– Schlafmangel

– zu viel Alkohol, vor allem Rotwein

– bestimmte Lebensmittel wie Käse oder Schokolade

–  bestimmte Medikamente

–  Wetterveränderungen

– Hormonschwankungen, etwa beim Einsetzen der Menstruation

– Umweltreize wie Lärm

Migränetagebuch hilft

Ein Migränetagebuch oder hilft herauszufinden, welche Faktoren eine Migräne bei Ihnen auslösen. Notieren Sie, in welchen Situationen und wie lange die Schmerzen auftreten, wo der Schmerz sitzt, wie er sich anfühlt und ob Sie weitere Beschwerden haben. Oder haben Sie etwas Spezielles gegessen oder getrunken, bevor die Kopfschmerzen begannen? Machen Sie am besten auch Notizen, wenn Sie keine Beschwerden haben.

Mehr Regelmäßigkeit

Mit einem gesunden Lebensstil können Sie selbst dazu beitragen, dass die Migräne möglichst selten auftritt. Dazu zählt bei vielen mehr Regelmäßigkeit im Alltag, zum Beispiel bei den Essens- und Schlafenszeiten. Ebenso wichtig ist ausreichend Bewegung und Entspannung einzuplanen.

Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder Yoga können die Schmerzen deutlich reduzieren. Manche Betroffene haben mit Akupunktur gute Erfahrungen gemacht. Auch eine ausgewogene Ernährung kann einen positiven Einfluss auf die Migräne haben. So zeigt eine aktuelle Studie, dass Migränepatienten, die regelmäßig fettreichen Fisch aßen, seltener von Kopfschmerzattacken geplagt wurden.

Vorbeugende Medikamente

Wenn eine Migräne stärker ausgeprägt ist oder mehr als 3 Attacken pro Monat auftreten, können bestimmte Medikamente vorbeugend verschrieben werden. Dazu zählen Betablocker, krampflösende Wirkstoffe, bestimmte Antidepressiva wie Amitriptylin, Botox (bei schwerer chronischer Migräne) oder monoklonale Antikörper.

Auch eine fertige Kombination von Magnesium, Vitamin B2 und Coenzym Q10 wird als Migräneprophylaxe empfohlen. Es gibt sie als Kapseln ohne Rezept in Ihrer Apotheke. Welches Mittel im Einzelfall das passende ist, hängt von anderen Begleiterkrankungen und der individuellen Verträglichkeit ab.

Selbsthilfe bei Migräne

Verschiedene rezeptfreie Schmerzmittel können helfen, die Migräne zu lindern. Dazu zählen die gängigen Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen. In Form von Kau- oder Brausetabletten werden diese schneller vom Körper aufgenommen.

Bei Übelkeit empfiehlt sich die Anwendung von Zäpfchen. Spezifischer wirken die sogenannten Triptane. Vor einer Selbstmedikation ist es immer wichtig, dass eine Migräne ärztlich diagnostiziert ist. Lassen Sie sich außerdem gerne bei uns in Ihrer Apotheke beraten, was bei der Anwendung zu beachten ist.

Triptane gezielt einsetzen

Reichen gängige Schmerzmittel zur Linderung nicht aus, kommen Triptane infrage. Sie verengen die Gefäße im Gehirn und hemmen die Entzündung. Welches Triptan im Einzelfall geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, ob eher kurze oder länger anhaltende Schmerzattacken auftreten. Manche Triptane wirken schneller und dafür länger. Bei anderen tritt die Wirkung später ein, hält dafür aber länger an.

Triptane gibt es in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Zäpfchen, Schmelztabletten oder als Nasenspray. Einige Triptane erhalten Sie sowohl auf Rezept als auch in einer kleinen Packung ohne Rezept bei uns in Ihrer Apotheke. Triptane wirken nicht während der Aura-Phase, sie sollten erst eingenommen werden, wenn die Kopfschmerzen einsetzen.

Wann sind Triptane nicht geeignet?

Bei Bluthochdruck, koronarer Herzerkrankung, nach einem Herzinfarkt oder bei einer Durchblutungsstörung der Arme oder Beine, sind Triptane nicht geeignet. Auch Patienten über 60 Jahre sollten diese Wirkstoffe nicht einnehmen. Sprechen Sie uns gerne an. Wir beraten Sie auch gerne zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Hausmittel gegen Begleitsymptome

Hausmittel können in erster Linie Begleitsymptome eines leichteren Migräneanfalls lindern. Tee aus Ingwer oder Kamillenblüten wirkt gegen Übelkeit. Auch ein Tee mit Gewürznelken oder Weidenrinde kann zur Schmerzlinderung beitragen. Gleiches gilt für Coolpacks oder Pfefferminzöl, das auf Stirn, Schläfen und Nacken aufgetragen wird, zum Beispiel als fertiges Präparat mit einem watteähnlichen Tupfer. Die natürlichen Helfer erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Migräne in der Schwangerschaft

Schwangere sollten besonders darauf achten, Migräneauslöser zu meiden. Sind Medikamente dennoch nötig, können nach ärztlicher Absprache Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen bis zur 28. Schwangerschaftswoche eingenommen werden. Triptane sind in der Schwangerschaft nicht zugelassen, allerdings ist Sumatriptan hier im Off-Lable-Use – also auch ohne Zulassung bei Migräne – unter ärztlicher Aufsicht sehr gut erprobt. Eine Migräne lässt bei Schwangeren übrigens vor allem im 2. und 3. Trimenon oft nach oder verschwindet sogar ganz.

Hilfe bei Übelkeit

Triptane helfen nicht nur gegen den Migräneschmerz, sondern oft auch gegen eine begleitende Übelkeit. Bei starker Übelkeit kann die zusätzliche Einnahme eines sogenannten rezeptfreien Antiemetikums schon zu Beginn der Attacke sinnvoll sein.

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